Hexenjagd

Arthur Miller

Premiere am 19. Oktober 2013, Landestheater Linz

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Inszenierung: Ingo Putz

Bühne: Stefan Brandtmayr

Kostüme: Cornelia Kraske

Choreografie: Vivienne Hötger

Musik/Sound: Günther Gessert

Licht: Helmut Janacs

Dramaturgie: Franz Huber/Matthias Döpke

Fotos: Christian Brachwitz

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Besetzung

Abilgail Wiliams: Sabrina Rupp

Mary Warren: Katharina Stehr

Betty Parris: Linn Sanders

Mercy Lewis: Patricia Windhab

Susanna Wallcott: Alexandra Pernkopf

Tituba: Sophia Haider

John Proctor: Georg Bonn

Elizabeth Proctor: Bettina Buchholz

Richter Danforth: Sven-Christian Habich

Pastor John Hale: Sebastian Hufschmidt

Pastor Samuel Parris: Thomas Bammer

Ezekiel Cheever: Erich Josef Langwiesner

Ann Putnam: Gunda Schanderer

Rebecca Nurse: Eva-Maria Aichner

Thereminspieler: Günther Gessert

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Pressestimmen

NEUES VOLKSBLATT, 21.10.2013

von Werner Rohrhofer

Packendes Theaterereignis

Wohl selten sind in den Linzer Kammerspiele so viele junge Mädchen über die Bühne gefegt, geturnt, getanzt oder haben sich in mehr oder minder erotischer Ekstase gewunden:

Die Premiere der „Hexenjagd“ des US-Dramatikers Arthur Miller wurde am Samstag zum packenden Theaterevent. Und zur gelungenen Talentprobe für junge Darstellerinnen von der Linzer Bruckner-Uni. Regisseur Ingo Putz schonte die Mädchen nicht … In der Linzer Inszenierung dominiert der aus heutiger Sicht erschreckende „Glaube“ an Hexen und den Teufel, die vom Menschen, und hier vor allem von jungen Mädchen, Besitz ergreifen, nicht zufällig in Verbindung mit Sexualität.

Verklemmte Kirchenmänner sind die Protagonisten dieser Verblendung, die zu Prozessen und Hinrichtungen führt. Gebe Gott, dass diese Vorstellungen von Dämonen nur mehr Geschichte sind, wird wohl so mancher Zuschauer gedacht haben.

Es sei hier wiederholt: Als Mädchen überzeugen in der Linzer Inszenierung nicht nur durch Körpereinsatz sondern auch schauspielerisch: Sabrina Rupp, Katharina Stehr, Linn Sanders, Patricia Windhab, Alexandra Pernkopf und Sophia Haider.

Georg Bonn und Bettina Buchholz geben authentisch das Ehepaar Proctor in seiner Spießigkeit, mit seinen unterdrückten Wünschen und letztlich dem Scheitern am gesellschaftlichen System.

Sebastian Hufschmidt und Thomas Bammer als Pastoren machen Angst, Verzweiflung, aber auch persönliche Zerrissenheit der Kirchenvertreter angesichts des Hexen- und Teufelsglaubens deutlich.

Ebenso Sven-Christian Habich und Erich-Josef Langwiesner als Repräsentanten einer vorgeblichen Gerechtigkeit, die sich aber als hohl und inhuman erweist.

Gunda Schanderer und Eva-Maria Aichner wissen als weitere Opfer der Hexenjagd zu überzeugen.

Das Bühnenbild von Stefan Brandtmayr, eine ganz in weiß gehaltene Holzkonstruktion, lässt Assoziationen zu einer Art „Käfig“ zu.

Und aus diesem ideologischen Käfig gibt es für den Einzelnen kein Entrinnen.

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KRONENZEITUNG, 21.10.2013

von C. Tröster

Junges Publikum wird gefordert

Mit Arther Millers „Hexenjagd“ fordert das Linzer Landestheater seine jungen Zuschauer heraus. Ingo Putz legt mit seiner Inszenierung in den Kammerspielen eine lebendige und durchaus heutige Theaterarbeit vor. … Im Mittelpunkt stehen Mädchen, die sich abseits der puritanischen Gesellschaft mit Ritualen und Tänzen im Wald vergnügen. Als sie entdeckt werden, geben sie vor, verhext worden zu sein, … Angeführt werden sie von „Abigail“ Sabrina Rupp. Mit Katharina Stehr und den Studentinnen der Bruckneruni – Linn Sanders, Patricia Winhab, Alexandra Pernkopf und Sophia Haider – zeigt sie eine beachtliche schauspielerische Leistung, die durch Vivienne Hötgers Choreografie verstärkt wird. Weiter stechen Georg Bonn und Bettina Bucholz als Ehepaar Proctor … heraus.

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DER STANDARD, 29.10.2013

von Wildtrud Hackl

… Wo Menschen nichts anderes mehr wahrnehmen als die eigene Angst, haben Logik und Vernunft keinen Platz. Mitten in dieser angstbesetzten, überdrehten Stimmung finden sich die Zuseher von Beginn an. Regisseur Ingo Putz lässt sechs junge Mädchen in weißen Hemdchen tanzen, aus dem anfänglich kindhaften Herumalbern entwickelt sich „etwas Böses“.

Günther Gessert erzeugt für diese erste Szene auf dem Theremin Flirren und Krächzen, errichtet eine bedrohliche, fragile Klangwelt, lässt sie zusammenbrechen, als Pastor Parris (Thomas Bammer) die Mädchen bei ihrem mitternächtlichen Treiben entdeckt.

Tochter Betty (überzeugt mit schonungslosem Körpereinsatz: Linn Sanders) sinkt ohnmächtig in seine Arme – von Hexentreiben und Teufelsanbetung ist in Salem schnell die Rede. Um sich zu schützen, beginnen die Mädchen – allen voran Abigail Williams (Sabrina Rupp als irre Verführerin) – zu behaupten, sie wurden verhext. Eine Jagd auf Unschuldige beginnt, sie endet mit Denunziationen, Prozessen, Todesurteilen. Auf der Bühne geben die sechs Mädchen (zum Teil Schauspielschülerinnen) ihr Bestes, um gruppendynamisch böse zu sein. Ein „Pulk des Bösen“ quasi, den Putz auch als solchen einsetzt, etwa in der verkürzten Wiedergabe der Gerichtsprotokolle …

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